Ausbau ins Dürkoppquartier: Unterschied zwischen den Versionen

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(Beitrag zum Ausbau der Linie 4 ins Dürkoppquartier: Zusammenfassung des PDF von der Bezirksregierung Detmold und Erwähnung des Lärmproblems)
 
 
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– Kundennutzen durch verbesserte Erschließung des Stadtgebiets  
– Kundennutzen durch verbesserte Erschließung des Stadtgebiets  
– Auswirkungen auf Mensch und Umwelt  
– Auswirkungen auf Mensch und Umwelt  
– Verbesserung der betrieblichen Möglichkeiten im Regelbetrieb und Störungsfall
– Verbesserung der betrieblichen Möglichkeiten im Regelbetrieb und Störungsfall
– Kosten für Fahrbetrieb und Instandhaltung
– Kosten für Fahrbetrieb und Instandhaltung
– Investitionskosten zur Herstellung der Anlagen
– Investitionskosten zur Herstellung der Anlagen
– Auswirkungen auf andere Verkehrsteilnehmer
– Auswirkungen auf andere Verkehrsteilnehmer
– Städtebauliche Integration
– Städtebauliche Integration



Aktuelle Version vom 27. Januar 2023, 17:43 Uhr

Ehemalig als Expo-Projekt ist der Ausbau der Linie 4 vom Rathaus ins Dürkoppquartier schon eine längere Vorstellung.

Anregung dazu war die Wiederverwendung der Wendeanlage Niederwall für Störungsfälle und Einsatzwagen sowie die bessere Erschließung des Dürkoppquartiers.

Vorhaben

Planungen

Die Planungen sahen vor, dass die Linie 4 um rund 250m von der damaligen Endhaltestelle Rathaus bis zu der neuen Endhaltestelle Dürkopp Tor 6 erweitert wird. Dabei besitzt die eingleisige Endhaltestelle Dürkopp Tor 6, welche in der Carl-Schmidt-Straße am Georg-Rothgiesser-Park liegt, einen 72m langen, teils überdachten, 3,5m breiten Hochbahnsteig zum barrierefreien Ein- und Ausstieg in die Stadtbahnen. Außerdem wird der gesamte naheliegende Bereich umgestaltet sowie die Kreuzung Nikolaus-Dürkopp-Straße/August-Bebel-Straße/Carl-Schmidt-Straße mit einer Bevorrechtigung für die Stadtbahn ausgestattet.

Betriebliche Gründe

Vor dem Ausbau ins Dürkoppquartier endete die Linie 4 an der Haltestelle Rathaus und wendete anschließend in der Wendeanlage Niederwall. Dies ist betrieblich ein Problem, da die Wendeanlage, welche die Linie 4 nutzte, ein kritischer Auffangpunkt für Störungen im innerstädtischen Bereich ist. Würde beispielsweise eine Störung am Landgericht stattfinden, könnten die Linien 1 und 2 trotzdem ihren nördlichen Ast bedienen.

Als einzige Alternative zur Wendeanlage Niederwall stände die Wendeanlage Obernstraße da, allerdings wäre es für Fahrzeuge vom Typen GTZ8-B nicht möglich dort zu wenden, da die Kreuzstraße der Linie 1 nicht Vamos-tauglich ausgebaut ist.

Ausmusterung ehemaliger Haltestellen

Die Haltestellen August-Schröder-Straße und Ravensberger Straße wurden im Zuge des Bauvorhabens durch einen neuen Hochbahnsteig in der August-Bebel-Straße ersetzt. Dies ist in der Hinsicht vorteilhafter, da sich die ehemaligen Haltestellen im Einzugsbereich stark überschnitten haben. Außerdem wurde die Linie 3 dadurch beschleunigt und schließlich wurde auch die Barrierefreiheit ausgebaut, denn die Haltestellen August-Schröder-Straße und Ravensberger Straße besaßen beide nur einen Tiefbahnsteig.

Durch den Bau der Endhaltestelle Dürkopp Tor 6 und der neuen Haltestelle Marktstraße wurde der Einzugsbereich im Dürkoppquartier effizienter aufgeteilt und bietet in vielerlei Hinsicht Vorteile.

Planungsvarianten

Im Jahr 2011 wurde das Karlsruher Ingenieursbüro TTK damit beauftragt 14 Planungsvarianten für den Ausbau ins Dürkoppquartier zu untersuchen, hier werden diese kurz erläutert.

Variante 1 – Verlängerung Linie 4 und Bau der Endhaltestelle Dürkopp Tor 6

In Variante 1, welche letztendlich als ausgewählte Variante hervorkam, wird die Linie 4 ins Dürkoppquartier erweitert und ein Hochbahnsteig in diesem Quartier erbaut.

Variante 2 – Linie 4 behält Endpunkt und eine Kehranlage im Dürkoppquartier wird geschaffen

In Variante 2 behält die Linie 4 ihren Endpunkt an der Haltestelle Rathaus, wendet weiterhin in der Wendeanlage Niederwall und es wird zusätzlich für Störungen und Einsatzwagen eine Kehranlage ohne Haltestelle im Dürkoppquartier erbaut.

Variante 3 – Linie 4 behält Endpunkt und ein drittes Gleis wird gebaut

In Variante 3 behält die Linie 4 auch ihren Endpunkt bzw. wendet weiterhin in der Wendeanlage Niederwall und es wird dazu ein drittes Gleis zum kehren von Fahrzeugen im Bereich der Haltestelle August-Schröder-Straße gebaut. Dazu müsste die Haltestelle Richtung Stieghorst ersatzlos aufgegeben werden.

Variante 4 – Linie 4 behält Endpunkt und Weichenverbindung wird geschaffen

In Variante 4 behält die Linie 4 ihren Endpunkt und zusätzlich wird eine Weichenverbindung in der Nikolaus-Dürkopp-Straße geschaffen, welche in Störungsfällen oder von Einsatzwagen verwendet werden können, um auf der Straße zu wenden.

Variante 5 – Linie 4 wird zur Obernstraße erweitert

In Variante 5 wird die Linie 4 von der Haltestelle Rathaus weiter bis zur Obernstraße erweitert, welche als nicht barrierefreie Endhaltestelle dienen würde. Hierzu müsste die Kreuzstraße für Vamosfahrzeuge ausgebaut werden.

Variante 6 – Linie 4 behält Endpunkt und Wendeanlage Obernstraße wird verwendet

In Variante 6 behält die Linie 4 ihren Endpunkt am Rathaus und Einsatzwagen bzw. Störungen finden in der Wendeanlage Obernstraße ihren Platz. Hierzu müsste auch die Kreuzstraße für Vamosfahrzeuge ausgebaut werden.

Variante 7 – Wendeanlage in der Kreuzstraße

In Variante 7 wird eine Wendeanlage in der Kreuzstraße geschaffen, welche dann von der Linie 4 angefahren werden kann. Für diese Variante muss der Straßenraum eingeschränkt werden.

Variante 8 – Linie 4 behält Endpunkt und Betriebsgleis wird angelegt

In Variante 8 behält die Linie 4 ihren Endpunkt am Rathaus und zusätzlich wird ein Betriebsgleis für Störungen und Einsatzwagen im Abschnitt Niederwall bis Turnerstraße der Nikolaus-Dürkopp-Straße angelegt.

Variante 9 – Erweiterung der Wendeanlage Niederwall

In Variante 9 behält die Linie 4 ihren Endpunkt am Rathaus, allerdings wird die Wendeanlage Niederwall um ein weiteres Gleis erweitert, um schließlich ein Gleis für den Linienbetrieb der 4 zu haben und ein Gleis im Störungsfall bzw. für Einsatzwagen.

Variante 10 – Bau eines zusätzlichen Gleises am Landgericht

In Variante 10 wird ein zusätzliches Gleis neben dem Hochbahnsteig der Haltestelle Landgericht auf dem Grünstreifen errichtet.

Variante 11 – Wendeanlage zwischen Landgericht und Kreuzung Detmolder Str.

In Variante 11 wird ein zusätzliches Gleis in Mittellage zwischen der Haltestelle Landgericht und der Kreuzung der Detmolder Straße gebaut.

Variante 12 – Blockumfahrung von Niederwall bis August-Bebel-Straße

In Variante 12 wird eine Blockumfahrung vom Niederwall, über die Hermannstraße bis zur August-Bebel-Straße infrage gezogen. Die Stadtbahnzüge würden in Nähe des Parkhauses abgestellt werden und würden über den Fahrweg der Linie 3 zurück zum Rathaus fahren.

Variante 13 – Wendeanlage direkt anschließend an den unterirdischen Abschnitt

In Variante 13 wird eine Möglichkeit einer Wendeanlage direkt anschließend an den unterirdischen Abschnitt der Stadtbahn infrage gezogen.

Variante 14 – Linie 4 bis zum Städtischen Krankenhaus

In Variante 14 wird die Linie 4 bis zum Städtischen Krankenhaus erweitert und ein Hochbahnsteig außerhalb des Straßenbereichs im Bereich des Krankenhauses errichtet.

Bewertung der Planungsvarianten

Varianten 1-6 und 14

Die Varianten 1-6 und 14 wurden in folgenden Kriterien mit ihren Vor- und Nachteilen gegenübergestellt:

– Kundennutzen durch verbesserte Erschließung des Stadtgebiets

– Auswirkungen auf Mensch und Umwelt

– Verbesserung der betrieblichen Möglichkeiten im Regelbetrieb und Störungsfall

– Kosten für Fahrbetrieb und Instandhaltung

– Investitionskosten zur Herstellung der Anlagen

– Auswirkungen auf andere Verkehrsteilnehmer

– Städtebauliche Integration


Schließlich wurde im Rahmen einer Multikriterienanalyse entschieden und bestätigt, dass Variante 1 am besten geeignet sei und dementsprechend gebaut wurde.

Varianten 7-13

Die Varianten 7-13 wurden nicht weiter in Betracht gezogen, da sie entweder wesentliche Mindestanforderungen nicht erfüllen oder technisch nicht umsetzbar sind.

Situation heute

Seit dem Ästetausch der Linien 3 und 4 am 1. August 2021 wird die Endhaltestelle Dürkopp Tor 6 nur durch die Linie 3 bedient. Die neu errichtete Haltestelle Marktstraße wird jetzt von der Linie 4 bedient. Diese beiden Haltestellen erschließen das Dürkoppquartier durch die Stadtbahn.

Lärmproblem

Seit der Eröffnung der neuen Endhaltestelle gab es ein zugegebenermaßen unangenehmes Problem und zwar der Lärm der Stadtbahnen in und aus dem Dürkopp Tor 6. Bei dem Gutachten, welches genau dies errechnen sollte, wurde mit dem falschen Takt gerechnet, weswegen morgens und abends rechtlich zu viele Bahnen in und aus dem Dürkopp Tor fahren. Dies hat dazu geführt, dass die Linie 3 beispielsweise ab 22:00 Uhr nur noch bis zum Rathaus fährt und wieder die Wendeanlage Niederwall verwendet.

Quellen

https://www.radiobielefeld.de/nachrichten/lokalnachrichten/detailansicht/zu-viele-fahrten-ins-viertel-duerkopp-tor-6.html

https://www.bezreg-detmold.nrw.de/system/files/media/document/file/2.25_pfv_planunterlagen_stadtbahn_bielefeld_duerkopp_tor_6_1.2_erlaeuterungsbericht.pdf