Ehemalige Baureihen: Unterschied zwischen den Versionen

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==Duewag Gelenktriebwagen==
Bielefeld hat eine lange Geschichte von Schienenfahrzeugen hinter sich. Dazu zählt natürlich auch die Bielefelder Stadtbahn und insbesondere ihre Stadtbahnfahrzeuge, jedoch gibt es in Bielefeld schon seit dem Jahr 1900 eine Straßenbahn, welche mit der Eröffnung der Stadtbahn im Jahr 1991 aus Bielefeld verschwand, allerdings hatte auch diese Straßenbahn einige interessante Fahrzeugtypen. Hier geht es rund um alle ehemaligen Fahrzeugtypen der Bielefelder Straßen- und Stadtbahn.


Die Stadtwerke Bielefeld gehören zu einer der frühsten Bestellern von Duewag Gelenktriebwagen, wobei es sich konkret um Sechsachser handelt. Da schon zuvor Duewag Großraumtriebwagen und Beiwagen beschafft wurden, wurde das Netz der Bielefelder Straßenbahn schon teilweise passend umgebaut. Deshalb beschaffte man sich im Jahr 1957 als vierter Verkehrsbetrieb in Deutschland Duewag Gelenktriebwagen, wovon die Wagen 221 bis 229 in der zweiten Jahreshälfte 1957 ankamen.  
[[Datei:823 22.02.1982 Bielefeld, Jahnplatz.jpg|mini|]]


Dadurch, dass die Gelenktriebwagen sich außerordentlich gut bewehrt haben, kam es zu mehreren Nachlieferungen: Im Jahre 1960 erfolgte die erste Nachlieferung von sieben Wagen (230-236), 1962 eine von 14 Wagen (237-250) und letztendlich 1963 eine letzte von weiteren 10 Wagen (251-260). Schließlich besaßen die Stadtwerke Bielefeld 39 sechsachsige Gelenktriebwagen. Später wurden einige sechsachsige Gelenktriebwagen, mit dem Einfügen eines Mittelteils, in achtachsige Gelenktriebwagen umgebaut. Diese Wagen fuhren vor der Ausmusterung unter den Wagennummern 801-815.
<li>[[Großraumtrieb- und Beiwagen]]</li>
 
<li>[[DÜWAG Gelenktriebwagen]]</li>
Oftmals werden Duewag Gelenktriebwagen als GT6 bzw. GT8 angegeben, hierbei steht das GT für Gelenktriebwagen und die Zahl dahinter für die Achsanzahl. Das Bielefelder Straßenbahnnetz war auf einer Spurweite von 1000 mm, also Meterspur, gebaut, weswegen alle Gelenktriebwagen in Bielefeld auch auf Meterspur fuhren.
<li>[[M8S]]</li>
 
<li>[[M8C]]</li>
Durch den Bau einer Tunnelstrecke mit Hochbahnsteigen und der Betrieb mit Zweirichtungsfahrzeugen musste Ersatz beschafft werden, was allerdings auch bedeutete, dass die Duewag Gelenktriebwagen aus dem Verkehr gezogen werden mussten, da weder der Zweirichtungsbetrieb gegeben war, noch der Einsatz an Hochbahnsteigen. Für diese Aufgabe wurde der Düwag Stadtbahnwagen vom Typ M beschafft und die Duewag Gelenktriebwagen ausgemustert. Heutzutage existieren nur noch zwei Duewag Gelenktriebwagen in Bielefeld, wovon einer eine historische Straßenbahn unter der Wagennummer 814 ist, und der andere ein Partywagen unter der Nummer 500 ist.
 
===spezifische Änderungen an Wagen/in Bielefeld===
 
Anfang der 1970er-Jahre wurden die ikonischen runden Frontscheinwerfer durch zwei Rechteckscheinwerfer ersetzt, um vor allem auf Strecken mit eigener Trasse einen besseren Blick vor dem Fahrzeug zu ermöglichen. Die Zielanzeige hat auch einige Änderungen erlebt, denn die Linien- und Zielbeschilderung wurde von Positiv- auf Negativschrift umgestellt, was zu einer besseren Lesbarkeit diente. Jedoch wurde in den 1980er-Jahren die Lesbarkeit der Linienbeschilderung wieder verschlechtert, da man das einteilige Rollband mit einer dreiteiligen Ausführung ersetzte, woraufhin die Liniennummern wieder kleiner waren. Auch die Lackierung der Wagen änderte sich stark in ein individuelles Design für Bielefeld, denn die ehemalig-cremefarbene Lackierung mit grünem Zierleisten wurde ab Mitte der 1970er-Jahre in eine orange/weiße Farbgebung umgestaltet. Durch diese Änderungen wurden die Gelenktriebwagen in Bielefeld einzigartig.
 
==Düwag M8S==
 
Für die Stadtbahnpläne in Bielefeld suchte man bei den Stadtwerken in den 1970er-Jahren ein Fahrzeug, was sowohl tunnelfähig war, als auch in der Übergangsphase im Straßenbahnverkehr eingesetzt werden konnte. Die bereits vorhanden Düwag-Gelenktriebwagen waren aufgrund von ihrem Alter und technischer Konzeption nicht dafür geeignet. Da man sich spätestens Ende der 1980er mit der Frage einer Ersatzbeschaffung auseinandersetzen musste, wurde es für sinnvoll gehalten, Neubauten anzuschaffen.
 
Der Stadtbahnwagen M von Düwag bot sich in beiden Voraussetzungen an, weswegen die Stadtwerke Bielefeld an der Entwicklung des Typ M und auch an der ersten Sammelbestellung teilnahm. Die Stadtwerke beschaffte sich zunächst vier Triebwagen vom Typ M8S, welche die Betriebsnummern 501 bis 504 erhielten. Davon erreichte der erste Triebwagen am 16. Januar 1976 Bielefeld. Hierbei steht das M für die Spurweite, die bei einem Meter, also Meterspur, lag, die 8 für die Achsanzahl und das S für die Steuerung, die bei diesem Typen eine Schützensteuerung war. Zunächst bezeichnete man den Typ M8S in Bielefeld jedoch als "GT8-Z" (Gelenk-Triebwagen 8-achsig für Zweirichtungsbetrieb).
 
Abweichend von der Standard M-Wagen Farbe in Rot/Weiß, den nordrhein-westfälischen Landesfarben, erhielten die Bielefelder M8S eine Farbgebung in orange/weiß mit Warnschraffur am unteren Teil der beiden Fahrzeugenden.
Außerdem wurde eine Funkanlage von AEG-Telefunken als auch Entwerter von Klüssendorf eingebaut.
 
===Technische Daten===
 
====Wagenkasten====
Der Wagenkasten ist in Stahlleichtbaugerippe aus Walz- und Hohlprofilen, die 1,75 bis 2 mm stark, wobei das Dachblech nur eine Stärke von 1,5 mm aufweist, geschweißt beblecht sind, gebaut. Zur Gewichtsersparnis wurden einige nicht tragende Bauteile mit leichteren Werkstoffen gefertigt.
 
====Gelenk====
Die Wagengelenke sind mit Kugel-Drehverbindungen und Silentbloc-Lagerung gebaut. Das Mittelportal in Verbindung mit den verlängerten Wagenseitenwänden verdeckt nach außen den Gummibalgbereich und gibt dem Wagen ein harmonisches Aussehen.
 
====Innenausstattung====
Der gesamte innere Wagenkasten verfügt über eine Grundierung mit Epoxyester von 2 mm Dicke und eine Decklack-Schicht. Bis 300 mm über Fußbodenoberkante besteht diese Verkleidung aus kaschiertem Hornitex. Der Boden des M8S besteht aus 3 mm dickem Spoknol, welches auf 16 mm starke, schwer entflammbare Delignitplatten augeklebt wurde. Außerdem wurden im Bereich der Drehgestelle zur einfachen Wartung vier Bodenklappen aus Aluminiumguss eingebaut. Die seitlichen Fenster sind alle ungefähr 1900 mm über Fußbodenhöhe angebracht. Mit einer Größe von 1500 mm in der Breite und 1100 mm in der Höhe besteht hier eine gute Sicht nach außen. Einige Fenster verfügen im oberen Bereich über Klappfenster zur Belüftung. Außerdem bestehen alle Fenster aus getöntem Sicherheitsglas (Sekurit-Katacolorglas) und sind in Profilgummi eingesetzt.
 
====Beleuchtung====
Die Beleuchtung im M8S besteht aus 16 Deckenleuchten in Form eines Lichtbandes, mit jeweils 40 W. Zwei von diesen 16 Deckenleuchten im A- und B-Teil werden direkt aus der Batterie gespeist, um auch als Notbeleuchtung dienen zu können.
 
====Fahrerraum====
Die Fahrerkabine ist vom Fahrgastraum durch eine Trennwand, bestehend aus einer beidseitig mit Hornit beklebten Holzkonstruktion, abgetrennt. In dieser Holzkonstruktion befindet sich eine verschließbare Tür mit Schiebefenster für den Fahrkartenverkauf. Außerdem, für die Sicht durch das Fahrzeug, enthält die Trennwand eine große transparente Fläche. Der Fahrerraum verfügt über mehrere Einrichtungen zur Überwachung der Technik als auch ein Armaturenbrett zur Bedienung des Fahrzeuges. Der Fahrersitz ist eine VÖV-Ausführung des Fabrikats Bremshey, dieser beinhaltet eine Federkernpolsterung mit Schaumauflage und ist drehbar sowie höhen- und längsverstellbar.
 
====Fahrgastsitze====
Die Sitze im Fahrgastraum gibt es in der Sitzausführung Doppel- (Breite 980 mm) bzw. Einzelsitz (Breite 490 mm) in Abteilform. Zwischen den Sitzen im Sitz-Abteil wurden kleine Tische an den Fenstern angebracht. Die Auflage besitzt auf der Sitzfläche eine Dicke von jeweils 90 mm und im Rückenbereich eine Dicke von 50 mm. Unterhalb der Sitze befinden sich meistens (in den A- und B-Teilen) geschlossene Kästen die Elektrik, Sandkästen und Heizlüfter enthalten. Ein M8S enthält 54 Sitzplätze.
 
====Türen====
Die M8S haben eine Türanordnung von 2+2+2+1 (Fahrtrichtung rechts). Eingebaut wurden drei Doppel- und eine Einzelfalttür von Düwag. Die Doppeltüren haben eine Breite von 1600 mm und die Einzeltüren eine Breite von 800 mm. Angetrieben werden die Türen elektromechanisch, besitzen eine Ausrastkupplung und sind durch Lichtschranken, Druckwellenkontakte, Trittstufenkontakte und Türendschalter gesteuert und gesichert.
 
====Kupplung====
Obwohl die Fahrzeuge des Typs M8S nicht planmäßig in Doppeltraktion fuhren, wurden diese mit BSI-Compact-Kupplungen an jeweils beiden Fahrzeugenden ausgestattet. Diese Kupplung ist eine automatische Mittelpufferkupplung mit Kuppelkopf. Der Kopf besitzt eine pneumatische Kuppeleinrichtung, eine pneumatische Mitteneinstellung und ein Stossverzehrglied.
 
====Lüftung====
Abgesehen von aufklappbaren Fenstern, enthalten die M8S keine Belüftung.
 
====Schallschutz====
Zum Schallschutz bestehen die Seitenwandbleche aus 20 mm dicken Glaswollmatten und die Innendecke aus einer Sandwich-Konstruktion mit Schaumkern. Dadurch werden die Lärmemissionen (bei einer Geschwindigkeit von 60 km/h) von 71-75 db(A) innen und 75-80 db(A) im Abstand von 7 m außen nicht überschritten.
 
====Antrieb====
Ein M8S hat jeweils zwei Motoren pro Fahrzeug, die zunächst Siemens, aber auch andere Firmen wie z.B. AEG oder Garbe-Lahmeyer lieferten. Beim Siemens-Modell vom Typ 1KB2021 5MB02 (später auch 1KB2021 0MK02) lagen die Leistungszahlen bei 600 V = bei 150 kW und bei 750 V = bei 185 kW. Durch eine magnetische Entdämpfung konnte sowohl eine Schützen- als auch eine Choppersteuerng verwendet werden. Verwendet wurde eine elektro-magnetische Schützensteuerung mit 25 Anfahr- und zwei Feldschwächungsstufen.
 
==Ehemaliger Fahrzeugbestand==
 
===GT8 Baujahr 1963/65===
{{#ask: [[Kategorie: GT8 ]] [[Nummer::<810]]
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===GT8 Baujahr 1962===
[[Datei:804 29.02.1988 Bielefeld, Niederwall, Rathaus.jpg|alternativtext=GT8 804 am 29.02.1988 als Linie 2 Richtung Milse an der Haltestelle Rathaus.|mini|[[GT8 804]] am 29.02.1988 als [[Linie 2]] Richtung [[Milse]] an der Haltestelle [[Rathaus]].]]
Im Jahr 1975 wurden fünf [[GT6]] der zweiten Baureihe durch den Einbau eines Mittelteils zu Achtachsern umgebaut. Die DÜWAG Düsseldorf lieferte fünf Mittelteile welche dann in der Werkstatt [[Schildescher Str]] in [[GT6 841]], [[GT6 842]], [[GT6 843]], [[GT6 844]] und [[GT6 845]] eingebaut wurden. Anschließend wurden die umgebauten [[GT6]] in die Wagennummern 811-814 umgezeichnet und waren ab dann Fahrzeuge des Typs [[GT8]]. Ab 1980 wurden die ersten Wagen ausgemustert und bis 1982 alle nach Innsbruck an die [[IVB]] verkauft. In Innsbruck wurden die Mittelwagen wieder ausgebaut und fuhren dort als [[GT6]] herum.
[[GT6 814]] wurde 2008 in Innsbruck ausgemustert und anschließend von der [[moBiel]] als Museumswagen nach Bielefeld zurückgeholt.
 
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[[Datei:814 15.07.2018 Bielefeld, Niederwall.jpg|alternativtext=Wagen 814 am 15.07.2018 am Niederwall in Fahrtrichtung Senne|mini|Wagen 814 am 15.07.2018 am Niederwall in Fahrtrichtung Senne]]
 
===GT6 1.Baureihe===
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===GT6 2.Baureihe===
{{#ask: [[Kategorie:GT6]] [[Nummer::>830]] [[Nummer::<850]]
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===M8S===
[[Datei:503 07.05.1978 Bielefeld, nahe Haltestelle Schelpmilser Weg.jpg|alternativtext=M8S 503 am 07.05.1978 als Linie 2 Richtung Milse in Nähe der Haltestelle Schelpmilser Weg.|mini|[[M8S 503]] am 07.05.1978 als [[Linie 2]] Richtung [[Milse]] in Nähe der Haltestelle [[Schelpmilser Weg]].]]
 
Nach ihrem Einsatz in Bielefeld wurden sie im Mainzer Straßenbahnnetz eingesetzt.{{#ask: [[Kategorie:M8S]]
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==Quellen==
 
"Der klassische DÜWAG-Gelenkwagen, Eine Straßenbahn-Erfolgsgeschichte aus der Düsseldorfer Waggonfabrik" (Klaus Meschede, Axel Reuther, Josef Schöber 2013, EK-Verlag GmbH, ISBN 978-3-88255-853-1)
 
"Die Stadtbahnwagen der Typen M und N: Entwicklung - Technik - Einsatz" (Michael Kochems 2005, Verlag transpress, ISBN 3-613-71257-1)

Aktuelle Version vom 1. Juni 2023, 11:22 Uhr

Bielefeld hat eine lange Geschichte von Schienenfahrzeugen hinter sich. Dazu zählt natürlich auch die Bielefelder Stadtbahn und insbesondere ihre Stadtbahnfahrzeuge, jedoch gibt es in Bielefeld schon seit dem Jahr 1900 eine Straßenbahn, welche mit der Eröffnung der Stadtbahn im Jahr 1991 aus Bielefeld verschwand, allerdings hatte auch diese Straßenbahn einige interessante Fahrzeugtypen. Hier geht es rund um alle ehemaligen Fahrzeugtypen der Bielefelder Straßen- und Stadtbahn.

823 22.02.1982 Bielefeld, Jahnplatz.jpg
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  • DÜWAG Gelenktriebwagen
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