Umbau des Streckenabschnitts Hauptstraße der Linie 1 in Brackwede

Geschichte

Der Streckenabschnitt zwischen den Haltestellen Gaswerkstraße und Windelsbleicher Straße soll in den kommenden Jahren barrierefrei ausgebaut werden. Aktuell sind die genannten Haltestellen nicht barrierefrei und besitzen keine Hochbahnsteige. Das Vorhaben, diesen Streckenabschnitt dementsprechend auszubauen, und somit auch Vamos-kompatibel zu gestalten, stößt immer wieder auf Kritik.

Der barrierefreie Ausbau dieses Bereichs wurde bereits in den 1990er-Jahren im Rahmen des Hochbahnsteig-Programms der Stadtwerke Bielefeld diskutiert.

Kritik

Die Kritik der Gegner:innen des Vorhabens der Errichtung von Hochbahnsteigen auf der Brackweder Hauptstraße bezieht sich auf den angeblichen Platzmangel aufgrund eines zu geringen Querschnittes dieses Abschnittes. Durch den Bau von Hochbahnsteigen wird dieser für den motorisierten Individualverkehr weiter reduziert. Auch die Breite des Fußweges würde dadurch reduziert werden. Mit Aussagen wie "Wenn Hochbahnsteig kommt, ist Brackwede tot" (Zitat Bürgerinitiative „Erhalt der Hauptstraße") oder "Barrierefreiheit ja, Hochbahnsteige nein" wird immer wieder gegen den Umbau argumentiert. Auch fürchten anliegende Geschäfte Einschränkungen im Lieferverkehr durch die mittige Unterbrechung der Straße. Am 04.09.2017 reichte die "Bürgerinitiative zum Erhalt der Hauptstraße" eine Liste mit insgesamt 14.746 Unterschriften gegen den Bau von Hochbahnsteigen in der Hauptstraße beim Bezirksamt Brackwede ein. Da die Bürgerinitiative jedoch keine Alternativplanung zur Herstellung der Barrierefreiheit in der Hauptstraße ohne Hochbahnsteige vorlegen konnte, wurde ihr Bürgerbegehren von der Stadt Bielefeld nicht als solches anerkannt.

Politische Kritik

Mitglieder der FDP Bielefeld haben sich im Mai 2015 für eine Lösung mit Hochbahnsteigen mit einer maximalen Länge von 25m ausgesprochen, die nach heutigem Planungsstand zwangsläufig dazu führen würde, dass jeweils nur ein Fahrzeug einer Doppeltraktion bzw. eines Langzuges am Hochbahnsteig seine Türen öffnen könnte. Dies würde jedoch zu einem Problem bei der Barrierefreiheit führen, da potentielle Fahrgäste von außen bereits bei Fahrtantritt darüber informiert werden müssten, welches Fahrzeug an welches Haltestelle welche Türen öffnen würde.

Gefälschte Unterschriftenliste

Im November 2019 wurde bekannt, dass zu Unregelmäßigkeiten bei einer stichprobenartigen Prüfung der Unterschriften, welche von der Bürgerinitiative eingereicht wurden, kam. Daraufhin wurde die Staatsanwaltschaft eingeschaltet, welche jedoch keine Klage aufgrund von Wahlfälschung einreichte. Das Westfalen-Blatt berichtete am 23.10.2020, dass ein 26-jähriger Mann einen Großteil dieser Unterschriften, sowie den dazu passenden persönlichen Daten, auf Basis von Verschreibungen der Adler-Apotheke gefälscht haben soll. Dieser wurde von der Staatsanwaltschaft wegen des Vorwurfs der Urkundenfälschung angeklagt.